
Ein Verlust von retinalen Ganglienzellen tritt nicht nur im Rahmen einer Glaukomerkrankung, sondern auch als physiologischer Alterungsprozess auf.
Bei rund 1 Million retinalen Ganglienzellen kommt es zu einem Verlust von 5-10.000 pro Jahr, somit um 30 Prozent bis zum 80. Lebensjahr.
Generell werden funktionelle Veränderungen (Gesichtsfeld) von strukturellen Veränderungen ( Papillenbefund mittels Funduskopie, bildgebende Verfahren wie Fundusfoto, HRT, pOCT, GDx etc.) unterschieden.
Bis zu einem Verlust von 40% der retinalen Ganglienzellen ist meist keine Veränderung in der Perimetrie darstellbar.
Somit stellen in der Frühphase strukturelle Veränderungen im Vordergrund, man spricht auch vom präperimetrischen Glaukom.
Strukturelle Veränderung sind in der Spätphase schwer messbar, da nur noch wenige retinale Ganglienzellen funktionell großen Anteil haben, somit steht in dieser Phase die zentrale Perimetrie im Vordergrund.
Die Summe der strukturellen und funktionellen Veränderung fließt als Progressionsrate in die Bestimmung des Zieldrucks mit ein.