Seite wählen

Was messen wir?

Es wurde bereits das Konzept des individuellen Zieldrucks dargestellt- doch wie wird der dafür benötigte intraokuläre Druck korrekt gemessen?
Der definierte Goldstandard ist die Goldmannapplanationstonometrie. Diese stellt jedoch nur einen Surrogatparameter dar- ließe sich der Augendruck ja in Wirklichkeit nur invasiv messen.
Jedoch beziehen sich nahezu alle großen Studien bzgl. Risikofaktoren, Progression und Therapie auf die Goldmannapplanationstonometrie und rechtfertigen somit die gemessenen Werte und die damit einhergehenden medizinischen Schlussfolgerungen.
Es kann von bis zu 5 mmHg Messfehler ausgegangen werden. Diese können untersucherbedingt wie Ablesefehler oder Druck auf den Bulbus sein, bzw. patientenbedingt wie Kneifen, schmale Lidpalten, Veränderungen des Tränenfilms, stattgehabte refraktive Chirurgie, Hornhautödem, oder eine abnormale Hornhautdicke sein. Ebenso können situative Faktoren wie Stress oder Unterschiede zwischen den Geräten die Werte beeinflussen.
Im Vergleich mit diversen anderen Messmethoden zeigte sich, dass selbst die „Besten“ wie Non-Contact-Tonometer oder Icare in nur 69 bzw. 51 % innerhalb von 2mmHg zur Goldmannapplanationstonometrie liegen.